DIMITRI – Hinter diesem Label verbirgt sich der Mode-Designer Dimitrios Panagiopoulos. Der gebürtige Halbgrieche-Halbitaliener erkannte seine Leidenschaft für Mode schon in seiner Kindheit. Nach seinem Master-Studium in Mode-Design arbeitete Dimitrios für verschiedene namhafte Designer und gründete schließlich sein eigenes Label. Seine Mode steht für Präzision, Qualität und Persönlichkeit. Im Interview verrät der sympathische Kreative mehr über seine Show auf der letzten Fashion Week Berlin, seinen Fashion-Favoriten und seine Zukunfts-Pläne.
Dimitrios, Du hast auf der letzten Fashion- Week Berlin mit Deiner Show begeistert! Was war dir bei der Show besonders wichtig? Es war mir wichtig, tragbare Mode zu zeigen, ein jüngeres Publikum bzw. jüngere Kunden zu animieren.
Ist die Berliner Fashion-Week aus Deiner Sicht eine gute Plattform für Jung-Designer? Wenn ja, warum? Die Berliner Fashion-Week ist nicht nur eine gute Plattform für Jung-Designer, sondern auch für etablierte Labels. Ich bin Italiener, und daher fragt sich jeder, warum ich auf der Fashion-Week in Berlin zeige. Die Entscheidung, meine Kollektionen dort zu präsentieren, ist ganz einfach: Es gibt leider so eine Möglichkeit in Mailand nicht, und eine Show in diesem Rahmen auf die Beine zu stellen, würde dort eine sehr große Investition bedeuten. Aber nach wie vor ist das mein Ziel! Ich würde mir wünschen, dass Labels, egal ob aus Deutschland oder nicht, dieselben Vorzüge bekommen: Manche große Modezeitschriften machen einen deutlichen Unterschied bei ihrer Berichterstattung. Man sollte deutsche und ausländische Labels gleichermaßen behandeln und auch die Kontinuität der Teilnahme an der Fashion Week in Betracht ziehen, in Zeiten, in denen immer wieder Shows eingestellt werden.
Was ist für Dich das absolute Fashion-Must- Have? Für eine Frau definitv das sexy kleine Schwarze, High- Heels und Designerhandtasche – für mich die perfekten Fashion Essentials.
Wie würdest du Deinen Mode-Stil beschreiben? Mein persönlicher Stil ist eher casual: Jeans, Chelsea Boots und T-Shirt. Ich möchte mich bei meiner Arbeit bewegen können, daher muss es unkompliziert sein. Wenn ich eingeladen bin, trage ich auch gerne Designeranzüge, bevorzugt schmal geschnittene.
Wie bist Du persönlich zum Mode-Business gekommen? Hast Du eine klassische Ausbildung gemacht? Ich habe mich bereits im Kindesalter mit Mode auseinander gesetzt. Meine Mutter ist eine sehr modische Frau und meine Herkunft Italien bringt das automatisch mit sich. Malen, basteln und sticken waren bevorzugte Freizeitbeschäftigungen als Kind. Mit 14 war ich fasziniert von den damaligen Topmodels, insbesondere von Linda Evangelista und Naomi Campbell. Die Faszination Mode hat mich trotz mehreren Ausbildungen in anderen Bereichen nie losgelassen, bis ich mich für ein Studium an der Modeschule Esmod entschieden habe. Ich habe dort meinen Abschluss gemacht und gleich anschließend noch den Master in Fashion Design in Mailand. Es folgten 2-3 Jahre Berufserfahrung bei verschiedenen internationalen Labels wie Jil Sander, Vivienne Westwood und Hugo Boss, bis ich mich dann selbstständig gemacht habe mit meinem eigenen Label DIMITRI.
Was gefällt Dir besonders an Deiner Arbeit als Designer? Eigentlich alles, was der Beruf als Designer mit sich bringt: kreatives Arbeiten, Reisen, Stoffe, Materialien, Messen, neue Leute kennenlernen, und ehrlich gesagt auch die damit verbundene Anerkennung. Was war bisher Dein schönstes Erlebnis im Job? Da gibt es so viele, dass ich mich kaum auf eines festlegen kann. Vor meiner Selbständigkeit war es die Möglichkeit, für Vivienne Westwood arbeiten zu dürfen. Dann meine erste Präsentation vor großem Publikum auf der Fashion Week in Berlin. Als angesagter Designer bist Du oft unterwegs auf Reisen. Da sehnst Du dich sicher manches Mal nach Deinem Zuhause und Deinem eigenen Bett.
Wie sieht denn für Dich ein „perfektes Zuhause“ aus? Schwer zu sagen. Zu Hause fühle ich mich in meiner Wohnung, welche sehr clean und minimalistisch eingerichtet ist: Die Farben Grau, Taupe, Beige und Schwarz überwiegen, vieles wurde von mir persönlich designt. Das ist eigentlich seltsam, da meine Modekollektionen immer sehr farbenfroh und verspielt sind. Doch zu Hause bevorzuge ich es doch eher clean, alle Gegenstände oder Dekorationselemente haben ihren festen Platz. Was ist für Dich DIE europäische Mode-Metropole? Warum? Definitiv Mailand! Sie ist Italiens Modehauptstadt Nr. 1. Da bin ich doch sehr patriotisch, auch wenn ich Paris ebenfalls als wichtige Mode-Metropole sehe. Was inspiriert Dich persönlich? Mich inspirieren immer wieder orientalische Länder wie Marokko, Oman, Indien und Teile Afrikas. Die verschiedenen Kulturen, deren Kleidung, Schmuck und die Vielfalt an Farben. Im heutigen Mode-Business ist die Konkurrenz ziemlich hoch und wächst ständig, wie gehen die Designer damit um? Entwickeln sich auch Freundschaften oder ist der Konkurrenzkampf sehr ausgeprägt? Da ich aus Italien stamme und nur während der Fashion Week in Berlin bin, habe ich kaum Zeit, Freundschaften mit anderen Kreativen aus der Modebranche zu schließen. Ich arbeite sehr viel in Italien und konzentriere mich da ganz auf meine Kollektionen. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass zwischen einigen Designern ein Konkurrenzkampf besteht.
Welchen Star-Style findest Du persönlich toll und warum? Ich bewundere Olivia Palermo für ihren eleganten Stil, während Kate Moss eine Ikone des rockigen Chics ist. Wie sieht Deine professionelle Zukunft aus? Was hast Du für Pläne in der nahen Zukunft? Im Moment stecken wir bereits mitten in den Vorbereitungen für die nächste Kollektion, sprich Herbst/Winter 2016. Mein langfristiges Ziel wäre, eine feste Instanz auf der Mailänder Fashion Week zu sein und das Label DIMITRI international zu etablieren.
Lieber Dimitrios, vielen Dank für das Interview! Das Interview führte: Michelle Hamacher (fivmagazine)