Sie ist Freie Journalistin und liebt die deutsche Sprache. Das zeigt sie in ihren Artikeln über gesellschaftliche Events und kulturelle Highlights. Sie begleitet das FASHION GUIDE MAGAZIN schon seit drei Jahren als Chefredakteurin; außerdem verfasst sie Biografien älterer Persönlichkeiten, die ihre Lebensgeschichte und Erinnerungen für die Familie und Freunde festhalten wollen. Nach wie vor sagt sie in Kolumnen ihre Meinung zu aktuellen Fragen – wie hier zum Thema Corona.
Corona – ein aktuelles Thema, das in irgendeiner Form derzeit jeden von uns beschäftigt. In dieser angespannten Lage gibt es viele, die uns „Mut machen“ wollen. Ich wollte das auch gern versuchen – doch wie „macht“ man Mut? Ich kann jemandem Lust machen auf etwas: Lust auf Wandern, Lust auf Kino oder Lust auf Feiern. Aber Mut machen? Ich bin bei meinen Überlegungen zu folgendem Schluss gekommen: Mut ist grundsätzlich bei jedem vorhanden, in jedem von uns steckt ein Quäntchen Mut, bei dem einen ganz wenig, bei dem anderen sehr viel. Es kommt also darauf an, diesen Mut zu aktivieren und/oder in die richtige Richtung zu lenken. Wozu braucht man diesen Mut? Einmal, um sich gegen etwas oder gegen jemanden zu wehren, sprachlich oder im äußersten Fall auch körperlich; zum anderen um seine Meinung zu sagen, zu kritisieren oder zu diskutieren, was bei unserer Meinungsfreiheit kein Problem ist.
Viel Mut ist gefragt, wenn unvorhergesehene Herausforderungen auf uns zukommen. Von allen Seiten kommen jetzt Vorschläge, wie die aktuelle Lage zu meistern sei. Immer wieder genannt: ein „gutes Buch lesen“ oder „Schrank ausmisten“. Mal abgesehen, davon dass mein Schrank kein Kuhstall ist, – warum sollte ich gerade jetzt meinen Schrank aufräumen, wozu ich monate- oder jahrelang keine Lust hatte? Fröhlich macht diese Vorstellung erst mal nicht, denn bevor ich mich über den neue Ordnung freuen kann, muss ich lästige Entscheidungen treffen: Was kann weg? Alte unmoderne Mode, nie getragene Teile, die nur einmal getragenen Schuhe, die Handtaschen, die für jeden Zweck in Jahrzehnten angeschafft wurden? Das ist doch alles viel zu schade zum Wegwerfen oder Weggeben. Vielleicht könnte das noch jemand gebrauchen? … Nein, dieses Abenteuer heißt, durch ein Tal von Wehmut, Melancholie und auch Traurigkeit zu gehen. Mein Tipp: Verschieben Sie lieber diesen Teil auf die Zeit „danach“, wenn Sie die Energie oder die Lust dazu haben, oder das Wetter schlecht ist. Befassen Sie sich mit schönen Dingen, die Ihnen Freude machen (Möbel umstellen, neue Deko, Bilder malen, fotografieren).
Sie könnten natürlich auch endlich ein „gutes“ Buch lesen. Doch was bitte ist ein „gutes“ Buch? Der dicke Wälzer, der für den Jahresurlaub geplant war oder die schwere Lektüre aus der Bestsellerliste? Vielleicht sogar die Klassiker Goethe oder Hesse – also Faust oder Zauberberg? Warum nicht, am besten bei Regen. Wenn Sie ein Sportmuffel sind und im TV alles schon mal gesehen haben, muss also andere Ablenkung her, die positiv stimmt. Lassen Sie sich von den zahlreichen Talkshows, die teilweise so negative Szenarien aufrufen, nicht herunterziehen. Vielleicht helfen Ihnen stattdessen meine Anregungen: Visualisieren Sie! Ziehen Sie sich allein zurück, schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, wie und wo Sie am liebsten den ersten Tag „in Freiheit“ verbringen wollen. Was und mit wem würden Sie gern tun, um glücklich und zufrieden zu sein? Oder lesen Sie Reiseberichte, blättern Sie in Ihren eingestaubten Bildbänden, die seit den tollen Dokumentationen im Fernsehen nicht mehr angerührt wurden. Reisen und träumen Sie sich weg mit diesen Bildern, erleben Sie in Ihrer Phantasie aufregende Abenteuer an einem Ihnen unbekannten Ort auf der Welt – so wie wir das Kind getan haben. Planen Sie im Geiste IHRE Reise, die Sie schon immer machen wollten: Safari in Afrika, Überquerung der Alpen, Baden bei Sonnenuntergang oder gar planlos ins Nirgendwo. Denken Sie am Ende des Tages an den schönsten Moment. Einen solchen gibt es immer. Und dann stellen Sie sich am nächsten Morgen wieder den Herausforderungen des Alltags. Das wird mit positiven Bildern im Kopf leichter und einfacher. Viele helfen jetzt anderen Menschen, es ist aber auch wichtig, an sich selbst zu denken. Haben Sie Mut, egoistisch zu sein. Schaffen Sie sich immer wieder neue schöne und positive Bilder, damit Sie allen Herausforderungen begegnen können. Dieser Mut nutzt auch anderen, denen Sie Hilfe anbieten können. Es tut mir leid, ich kann Ihnen keinen Mut „machen“ – Sie müssen selbst herausfinden, wie viel Mut in Ihnen steckt, und wie viel Zuversicht Sie an andere Menschen weitergeben können. Nehmen Sie dann Ihren ganzen Mut zusammen und stellen Sie sich positiv auf die kommende Zeit ein. Denn auch hier gilt: Zusammen haben wir mehr Mut als allein. Schauen Sie voller Zuversicht nach vorn. Dann klappt’s! Unabhängig von den vorhandenen Schwierigkeiten wollen wir Sie auf jeden Fall weiter inspirieren. Das FASHION GUIDE MAGAZIN berichtet sonst über die besonderen Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet, die leider abgesagt wurden. Über farbenfrohe Mode und viele schöne Dinge des Lebens werden wir aber weiter informieren.
Der Frühling ist da – genießen Sie die Blütenpracht und die Frühlingsblumen, die sich nach dem Winter in den kleinsten Ecken wieder nach oben ans Licht kämpfen. Das Leben hat, besonders in der Natur, trotz allem aufregende Seiten, die unser Herz berühren. Tanken Sie Energie, bleiben Sie positiv gestimmt und vor allem gesund.
An der Fassade des Frankfurter Mousonturms hat Tim Etchells eine Leuchtschrift mit dem Titel „the future will be confusing“ installiert. Diese Aussage gilt nach wie vor, und dem ist insbesondere bei den aktuellen verrückten Corona-Zeiten eigentlich nichts hinzuzufügen.Aber wir leben in der Gegenwart und FASHION GUIDE wollte gern wissen, wie gerade die kreativen Menschen mit dieser Situation umgehen. Dazu haben wir einen kleinen Fragenkatalog zusammengestellt mit der besonderen Bitte, diesen für uns auszufüllen. Wir danken denen, die sich die Zeit genommen und uns ihre Meinung mitgeteilt haben. Im Magazin finden Sie die ehrlichen, überwiegend positiv eingestellten Antworten, die uns teilweise überrascht, aber auch berührt haben.